Robert Schumann: Erster Verlust
Dieses beliebte Charakterstück aus dem „ Album für die Jugend“ ist dreiteilig in der A B A Form, wobei eine kleine Coda mit kräftigen Akkorden das Stück beschließt.
Der Titel weist auf eine niedergeschlagene Stimmung. Jemand hat etwas verloren. Was mag es wohl sein? Der wunderbare Klangkünstler Robert Schumann hat hier ein kleines Miniaturmeisterwerk geschaffen. Die Melodie lebt von den immer wiederkehrenden seufzerähnlichen Motiven. Sie beginnt in der rechten Hand, wobei die linke Hand mit ihren Liegetönen immer einen Akkord kompletiert. Ab dem Ende von Takt 2 erleben wir eine Art Echowirkung zwischen beiden Händen. Der erste Ton der Melodie wird immer fp angeschlagen. Das bedeutet eine Intensität des Tons wie bei Streichern oder Bläsern, die sofort nach dem Anschlag gedämpft wird. Der zweite Ton der Melodie wird minimal verzögert piano angeschlagen. Ab Takt 21 (Im Tempo) begegnen wir einer durchgängigen Dreistimmigkeit, mit absteigenden Liegetönen im Bass. Die vierstimmige Kadenz in Takt 29 wirkt wie ein trotziges Aufbäumen.
Übungshinweis: Sehr genau den Verlauf der Melodie zeichnen, legato bis legatissimo üben. Sehr leicht und luftig mit kreisendem Handgelenk anschlagen. Die Kadenz am Ende auch arpeggiert üben, wobei jeder Ton von unten nach oben angeschlagen wird.
Erkundungspfad
Musikalische Begriffe zu 'Robert Schumann: Erster Verlust'
fortepiano, fp | laut, dann plötzlich leise |
piano, p | leise |
pianissimo,pp | sehr leise |
crescendo, cresc. |
allmählich lauter werden |
Im Tempo | (wieder) im Anfangs- bzw. Grundtempo |
diminuendo, dim. |
allmählich leiser werden |
Haltebogen |
verbindet Töne gleicher Tonhöhe; der zweite Ton wird nicht neu angeschlagen |
Orgelpunkt | mehrere Takte lang ausgehaltener Ton, zu dem sich die anderen Stimmen harmonisch frei bewegen (Wikipedia) |
>, , sf | Akzent (Wikipedia) |
Legende zur Notenlesehilfe von 'Robert Schumann: Erster Verlust'
Musikalischer Begriff oder Zeichen | |
Em 2.Umk. | e-Moll Dreiklang 2. Umkehrung |
H7 | H-Dur Vierklang mit kl. Septime |
Gm6+ | g-Moll Dreiklang mit gr. Sexte |
Fingeruntersatz | |
Fingerübersatz | |
Dreiklang | |
Anfang eines sich wiederholenden Abschnitts | |
Ende eines sich wiederholenden Abschnitts |
Melodische Motive
In der Melodie finden sich kurze, seufzerähnliche Motive und längere, abwärtsgerichtete Melodielinien, die an ein Lamento (Klagelied) erinnern, wie es im 17. Jahrhundert gebräuchlich war.
Übe die Basslinie
In Takt 21 - 25 liegt unter den beiden Melodiestimmen eine Basslinie. Spiele diese Linie einige Male allein, um sie kennen zu lernen. Wenn du hören lassen möchtest, dass sie die Basis ist, über der die Melodien schweben, kannst du sie etwas lauter spielen. Achte auf ein schönes Legatospiel.
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